Der neue Kinderspielbereich im Dom zu Lübeck wird sehr gut angenommen – hier malen, spielen und lesen die Kleinen, während die Großen die Kirche besuchen oder Gottesdienst feiern.

Aus dem Süden in den Norden

„Doch etwas fehlte hier noch“, erzählt Sabine Vorrath, die seit ihrer Jugend dem Dom eng verbunden ist. „Ich habe mich auf die Suche nach Engeln gemacht – nach richtig schönen Holzengeln.“ Das sei gar nicht so einfach gewesen, berichtet sie weiter, denn im Internet und in Lübecker Läden war sie nicht fündig geworden. „Schließlich hatte ich in Stuttgart Glück, bei der Holzwerkstatt der Tennentaler Gemeinschaften e. V.“ Die 77-Jährige bestellte dort zwei robuste Engel mit den Maßen 14 × 11 × 3 Zentimeter – und erhielt sie wenige Tage später, begleitet von einer persönlich geschriebenen Grußkarte des Bewohners Stefan. „Das hat mich sehr berührt und mich in meiner Wahl dieser Gemeinschaft bestärkt.“

Himmelswesen in Menschengestalt

Gemeinsam mit ihrem Mann Helmut stellt die leidenschaftliche Bäckerin, die den Kirchenkaffe gern auch mal mit Kuchen ausstattet, die beiden Engel auf den mit Fischen verzierten Holztisch in der Spielecke. „Ich finde ja: Engel sind unverzichtbar. Ohne Engel kann man nicht leben.“ Und weiter: „Kinder brauchen eine sichtbare Darstellung der Engel – einen ersten, fühlbaren Kontakt mit ihnen“, beschreibt Sabine Vorrath ihre Motivation.

Dass sie selbst ein Engel in Menschengestalt ist, findet Dompastorin Margrit Wegner: „Wir freuen uns sehr über diese schöne Gabe – neben den Blumen und den LED-Kerzen, die das Ehepaar bereits gespendet hat.“

Bildunterschrift: Ohne Engel kann man nicht leben – und auch nicht spielen, findet Sabine Vorrath und begab sich auf die Suche nach passenden Holzengeln für die neue Kinderspielecke im Dom zu Lübeck.

Text und Bild: Steffi Niemann