26/09/2024 0 Kommentare
#Stolen Memory: Ausstellung über persönliche Gegenstände von KZ-Häftlingen in Lübeck
#Stolen Memory: Ausstellung über persönliche Gegenstände von KZ-Häftlingen in Lübeck
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#Stolen Memory: Ausstellung über persönliche Gegenstände von KZ-Häftlingen in Lübeck
#Stolen Memory:
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen der letzte Besitz von KZ-Inhaftierten und die Frage, wie es heute noch gelingt, diese sogenannten "Effekten" an Familien der Opfer zurückzugeben. Effekten sind persönliche Gegenstände, die Häftlingen bei ihrer Ankunft in den Konzentrationslagern von den Nationalsozialisten abgenommen wurden. Oft waren es Eheringe, Uhren, Füller oder Brieftaschen mit Fotos. #StolenMemory ist eine Kampagne der Arolsen Archives zur Rückgabe dieser persönlichen Gegenstände an die Angehörigen. Über 900 Familien konnten so seit dem Start der Kampagne 2016 bereits gefunden werden. Die Ausstellung zeigt Bilder solcher „Effekten“ und erzählt vom Schicksal von zehn NS-Verfolgten.Zu sehen ist die Ausstellung in einem aufklappbaren Übersee-Container in der Lübecker Innenstadt auf dem Klingenberg vom 17. bis zum 27. Mai 2024. Die offizielle Eröffnung der Ausstellung sowie der Pressetermin findet am 17. Mai um 11:30 Uhr statt. Am 23. Mai wird zudem eine Öffentliche Aktion zum 75. Jahrestag des Grundgesetzes geben. Um 13.00 Uhr bietet eine Mitarbeiterin des Arolsen Archives einen Rundgang durch die Ausstellung an und beantwortet Fragen rund um das Projekt.
Veranstalter:innen sind die Partnerschaft für Demokratie Lübeck, das Forum Erinnerungskultur Lübeck, das Willy-Brandt-Haus Lübeck, die Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten, die Initiative „Stolpersteine für Lübeck“ und das Kulturbüro der Hansestadt Lübeck.
Das Ziel der Ausstellung: Aufmerksamkeit und Unterstützung
Unter der Überschrift „Gefunden“ lenkt die Ausstellung den Blick auf die persönliche Gegenstände, die bereits zurückgegeben werden konnten. Sie berichtet vom Verfolgungsweg der einstigen Besitzer:innen und den Rückgaben an ihre Familien heute. Mit dem Smartphone können die Besucher:innen über QR-Codes Videoportraits aufrufen, in denen die Angehörigen selbst zu Wort kommen.
Unter der Überschrift „Gesucht“ werden ebenfalls „Effekten“ gezeigt, die noch auf ihre Rückgabe warten. Eine wichtige Botschaft ist deshalb auch: Jede:r kann die Arolsen Archives bei der Rückgabe der Effekten unterstützen und sich selbst auf Spurensuche nach den Verfolgten und deren Familien begeben. Denn noch immer bewahrt das Archiv gestohlene Erinnerungsstücke von mehr als 2.000 Personen aus ganz Europa auf.
„Wir freuen uns sehr, dass es gelungen ist, die Wanderausstellung #Stolen Memory kurzfristig auch in Lübeck zu zeigen. Das erfolgreiche Projekt der Arolsen Archives ist eine zeitgemäße Form, um mit einfachen Mitteln an die Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen und an den kollektiven Raub ihres Eigentums zu erinnern – und letztlich durch Rückgabe von Eigentum an Nachkommen von NS-Verfolgten ein wenig zur späten „Wiedergutmachung“ beizutragen. Insbesondere der partizipative Ansatz, beispielsweise mit Schüler*innen zu arbeiten, macht die Open-Air-Ausstellung so geeignet für eine Vermittlung der historischen Thematik. Die Erinnerungskultur braucht immer wieder solche innovativen Projekte,“ erklärt Dr. Harald Schmid von der Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten.
„Das Thema der Ausstellung ist gerade jetzt von besonderer Bedeutung. Wir freuen uns, dass es gelungen ist, die Ausstellung nach Lübeck zu holen und dabei in einem kooperativen Veranstalter:innenbünis zusammen zu arbeiten. Die Ausstellung verbindet die Erinnerung an vergangene Zeiten mit der Suche nach Identität und einem friedlichen Miteinander in einer demokratischen Gesellschaft, die durch unsere Verfassung geschützt ist. Anlässlich des 75. Jahrestages des Grundgesetzes am 23. Mai schafft die Aktion eine Verbindung zwischen diesem wichtigen Ereignis und dem Thema der Ausstellung“ erklärt Julius Schorpp, Geschäftsführ von Sprungtuch e.V. als Träger der Koordinierungs- und Fachstelle im Rahmen der Partnerschaft für Demokratie Lübeck.
Ausstellung und Website
Seit August 2020 reist die #StolenMemory-Ausstellung mit mittlerweile vier Containern durch Deutschland und aktuell auch durch Polen und Frankreich. Ermöglicht wurde das Projekt durch eine Förderung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Begleitend zur Ausstellung bietet die Website stolenmemory.org interessante Einblicke: Kurze, animierte Filme mit ergänzenden Webstories erzählen von individuellen Schicksalen. Diese Materialien wurden speziell für Jugendliche entwickelt und im Juni 2021 mit dem Grimme Online Award in der Kategorie „Wissen und Bildung“ ausgezeichnet. Auf der Website steht zudem umfangreiches pädagogisches Material zum kostenlosen Download zur Verfügung, das von Schulen und Bildungseinrichtungen auf allen Stationen der Wanderausstellung genutzt werden kann.
Wo: Klingenberg, Lübeck
Wann: 17.-27.Mai 2024
Eröffnung und Pressetermin am 17. Mai um 11:30 Uhr
Öffentliche Aktion zum Tag des Grundgesetzes am 23. Mai Kurator:innenführung durch die Ausstellung am 23. Mai um 13.00 Uhr
Öffnungszeiten: Mo.-Fr. von 8:00 bis 19:00 Uhr, Sa. und So. von 10:00 bis 19:00 Uhr
Link zur Website #StolenMemory: https://stolenmemory.org/
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