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400 Jahre Orgelprospekt in St. Aegidien zu Lübeck

400 Jahre Orgelprospekt in St. Aegidien zu Lübeck

400 Jahre Orgelprospekt in St. Aegidien zu Lübeck

# KGV & A | Aktuelles für Innenstadtverband und Aegidien

400 Jahre Orgelprospekt in St. Aegidien zu Lübeck

Der Orgelprospekt in St. Aegidien wurde vor genau 400 Jahren eingeweiht – ein guter Anlass, dieses Jubiläum mit einer musikalischen Festwoche vom 12. bis zum 21. Juni zu feiern: mit Konzerten, Vorträgen und vielen Glückwünschen.

„Die Pracht der Orgeln in den Lübecker Kirchen ist international von bedeutendem Rang. Sie geht zurück auf die Fantasie und künstlerische Gestaltungskraft von Orgelbauern und Schnitzern aus längst vergangenen Jahrhunderten“, sagt Kirchenmusiker Eckhard Bürger. So entstanden Teile der großen Hauptorgel in St. Jakobi bereits im ausgehenden Mittelalter (1504) – und sind bis heute zu bewundern. Das Schicksal der alten Orgeln in St. Marien, St. Petri und im Dom wurde hingegen durch die Kriegszerstörungen im Jahr 1942 besiegelt.

Symmetrische Anordnung der Pfeifen

In St. Aegidien jährt sich die Fertigstellung der großen Orgel in ihrer äußeren Gestalt, dem sogenannten „Prospekt“, nun zum 400. Mal. „Im Jahr 1625 baute der Hamburger Orgelbaumeister Hans Scherer der Jüngere ein Instrument mit rund 40 Registern. Der Prospekt wurde in der damals modernen Form des sogenannten ,Hamburger Prospekts‘ gestaltet. Das bedeutet: Die sichtbaren Pfeifen sind symmetrisch angeordnet – in halbkreisförmigen und spitz zulaufenden Segmenten, dazwischen flach nebeneinanderstehende Pfeifenreihen. Alle Holzteile aus dieser Zeit sind im Original erhalten. Sie wurden vom Schnitzer Michael Sommer gestaltet. Ihm verdanken wir auch die Jahresangabe ,Anno 1625‘ zwischen den Pfeifen“, berichtet Eckhard Bürger.

Kunstvolle Gestaltung

Die kunstvolle Ausgestaltung der hölzernen Bereiche mit Ranken, Figuren und fantasievollen Ornamenten ist in St. Aegidien von kunstgeschichtlicher Bedeutung. Sie zeigt ein durchdachtes Bildprogramm mit vielfältigen, teils verborgenen Bedeutungen.

Das Programm

Die Kirchengemeinde St. Aegidien feiert ihr „Geburtstagskind“ mit einer Reihe von Veranstaltungen vom 12. bis 21. Juni:

  • Donnerstag, 12. Juni, 17:30 Uhr: Dr. Ricarda Höffler von der Universität Hamburg hält einen Vortrag zur Gestalt und kunstgeschichtlichen Bedeutung des Orgelprospekts. Sara Proske begleitet den Vortrag mit Improvisationen an der Orgel. Der Eintritt ist frei.
  • Sonnabend, 14. Juni, 20:00 Uhr: Der Lübecker Bach-Chor musiziert gemeinsam mit Prof. Arvid Gast Werke für Chor und Orgel von Heinrich Schütz, Johann Sebastian Bach und Zoltán Kodály. Eintritt: 16  / 11 Euro (Abendkasse)
  • Sonntag, 15. Juni, 10:00 Uhr: Musik für Zink – eine frühe Form der Trompete – und Orgel aus der Zeit um 1625 mit Emilio Botto und Eckhard Bürger.
  • Sonnabend, 21. Juni, 21:00 Uhr: Nachtkonzert für Sopran, Trompete und Orgel mit Andrea Stadel, Matthias Krebber und Eckhard Bürger. Es erklingen Werke aus drei Jahrhunderten. Eintritt: 14  / 9 Euro (Abendkasse)

Die Lübecker Künstlerin Ingrid Schmeck hat der Orgel ein eigenes Denkmal gesetzt. Karten und Poster ihres neuesten Gemäldes sind während der Festwoche in St. Aegidien erhältlich.

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