0451/30 80 10

400 Jahre Orgelprospekt in St. Aegidien zu Lübeck

400 Jahre Orgelprospekt in St. Aegidien zu Lübeck

400 Jahre Orgelprospekt in St. Aegidien zu Lübeck

# A | Ankündigungen

400 Jahre Orgelprospekt in St. Aegidien zu Lübeck

Die Pracht der Orgeln in den Lübecker Kirchen ist international von bedeutendem Rang. Diese Pracht geht auf die Phantasie und künstlerische Gestaltungskraft von Orgelbauern und Schnitzern aus längst vergangenen Jahrhunderten zurück. Teile der großen Hauptorgel in St. Jakobi entstanden bereits im ausgehenden Mittelalter (1504) und sind noch heute zu bewundern. Das Schicksal der alten großen Orgeln in St. Marien, St. Petri und dem Dom wurde durch die Kriegszerstörungen 1942 besiegelt.

In St. Aegidien jährt sich die Fertigstellung der großen Orgel in ihrer äußeren Gestalt, dem „Prospekt“, zum 400. Male. Im Jahre 1625 baute der Hamburger Orgelbaumeister Hans Scherer der Jüngere ein Instrument, das in sich etwa 40 Register vereinte. Es wurde in modernster Form nach dem sogenannten „Hamburger Prospekt“ gestaltet, das bedeutet, dass die Anordnung der sichtbaren Pfeifen symmetrisch aus halb runden und spitz nach vorn zulaufenden Segmenten besteht, dazwischen sind flach nebeneinander stehende Pfeifen aufgereiht. Alle Holzteile aus dieser Zeit sind original erhalten. Sie wurden vom Schnitzer Michael Sommer gestaltet. Ihm verdanken wir auch die Jahresangabe zwischen den Pfeifen „Anno 1625“. Die reiche Ausgestaltung der hölzernen Bereiche mit Ranken, Figuren und phantasievollen Ornamenten ist hier in St. Aegidien von kunstgeschichtlicher Bedeutung. Sie zeigt ein bestimmtes Bildprogramm mit vielfältigen verborgenen Bedeutungen.

Die Kirchengemeinde St. Aegidien feiert ihr „Geburtstagskind“ mit einer Reihe von Veranstaltungen vom 12. -21. Juni. Frau. Dr. Ricarda Höffler von der Universität Hamburg wird zu Gestalt und kunstgeschichtlicher Bedeutung einen Vortrag halten am Donnerstag, den 12. Juni um 17.30 Uhr. Sara Proske wird diesen Vortrag mit Improvisationen bereichern, der Eintritt ist frei. Der Lübecker Bach-Chor gestaltet gemeinsam mit Prof. Arvid Gast ein Konzert mit Werken für Chor und Orgel von H. Schütz. J. S. Bach und Z. Kodaly am Samstag, den 14. Juni um 20.00 Uhr (Eintritt € 16 /11, Abendkasse). Am Sonntag, den 15. Juni erklingt Musik für Zink, einer frühen Trompetenart, und Orgel aus der Zeit um 1625 (Emilio Botto und Eckhard Bürger). Am Samstag, den 21. Juni lädt die Kirche zum Nachtkonzert für Sopran, Trompete und Orgel um 21 Uhr ein. Andrea Stadel, Matthias Krebber und Eckhard Bürger werden Werke aus drei Jahrhunderten zu Gehör bringen (Eintritt € 14 / 9, Abendkasse). Die Lübecker Künstlerin Ingrid Schmeck hat der Orgel ihr eigenes Denkmal gesetzt. Karten und Poster von ihrem neuesten Gemälde sind dann in St. Aegidien erhältlich.

Dies könnte Sie auch interessieren